Die Schäferin vom WeidenHof

Nebla und die Nebelschafe

WeidenHofWolle – Schaffelle, Teppiche und gewebte Wolldecken

Es ist soweit! Ich kann Euch nun endlich ein kleines und feines Sortiment aus Wollprodukten unserer WeidenHofWolle präsentieren! Von den anfänglichen Ideen und Träumereien einer eigenen, nachhaltig produzierten Woll-Linie der Schäferei unseres WeidenHofes sind nun nach vier Jahren Zuchtarbeit in meiner Schafherde und Verarbeitungserfahrung der Wolle Produkte entstanden, die nach einem klaren Konzept im Umgang mit unterschiedlichen Fasereigenschaften und verschiedenen Chargen der Schafschur gearbeitet werden. Es war eine fantastische Reise durch die Welt der Wolle und der Schafrassen bis hierhin – bis ich jetzt gefunden habe, was WeidenHofWolle ist und wie das aussehen soll. Ich bin angekommen und möchte Euch die ersten fertigen Teile meines Sortiments vorstellen. Ein paar Worte noch zur Wolle – weiter unten seht Ihr dann die Produkte.



Woher kommt die Wolle?

Die Wolle für all das liefert ausschließlich meine Herde – regional die Herkunft der Wolle und die Produkte gearbeitet in Deutschland.  Wolle als nachhaltig produzierter heimischer Rohstoff, dem wir wieder einen Wert geben.

Meine Herde ist aus einem Grundstock von Moorschnucken entstanden, da ich ganz bewusst eine Schafrasse halten wollte, die dem Klima und den Wetterumständen des manchmal ungemütlichen Nordens stand halten kann. Traditionell sind Heide und Moor Schnuckenland. Da Wolle allerdings ein sehr vielseitiges Material ist und ich gerne den heutigen Ansprüchen an Weichheit und Komfort der Wolle gerecht werden wollte, habe ich das Gotländische Pelzschaf eingekreuzt, welches sich nun durch Verdrängungskreuzung immer mehr durchsetzt und in der Herde dabei die schönsten Farbstufen von Grau und eine angenehme Wollstruktur hervorbringt. Die Qualität der Wolle bewegt sich je nach Altersstufen der Schafe, die geschoren werden, von robust bis ganz weich. Lammwolle kann es mit einem Mikronwert von 18 – 21 durchaus mit Merinowolle aufnehmen. Noch dazu hat sie einen ganz besonders feinen Glanz, der die Geschmeidigkeit unterstützt und in den verscheidenen Grauschattierungen sehr edel wirkt. Gotlandschafe haben ein ausgeprägtes Wollwachstum und somit werden sie zwei Mal im Jahr geschoren. Da die Schafe im Sommer und im Winter andere Beanspruchungen haben, ist auch die Sommerwolle anders als die gröbere Winterwolle. Aus dieser werden dann stabile, langlebige robuste Stücke, wie zum Beispiel Teppiche gefertigt. 

Die Wolle unserer Schafe kommt von Tieren aus zertifiziert ökologischer Haltung und wird weiterverarbeitet, ohne behandelt oder anderweitig verändert zu werden. Weder auf den Schafen noch nach der Schur wird sie mit chemisch-synthetischen Mitteln behandelt, sodass unsere Produkte naturbelassen bleiben. Farbe und Struktur der Faser gibt die jeweilige Schafschur-Charge vor. Einzig ein klein wenig Träumerei habe ich mir erlaubt und experimentiere gerade, als einzige bunte Farbe das Indigoblau in die Produkte zu bringen. Auch hier wird mit natürlichen Zusätzen gearbeitet. (Da wir hier gerade in der Testphase sind, gibt es leider noch nichts davon käuflich zu erwerben. Ich werde berichten, wenn auch dieser nächste Schritt getan ist…)

Gotlandschafe sind eine alte, schwedische Landschafrasse, deren zeitlicher Ursprung gar nicht mehr auszumachen ist. Da sie in ihren Anfängen noch die Wolle wechselten, wurden sie von den Menschen züchterisch bearbeitet. Neben der Scherbarkeit der Schafe entwickelte sich auch ihre feine Wollfaser immer weiter, bis hin zum heutigen Gotländischen Pelzschaf, welches meist schlicht auch nur „Gotlandschaf“ (klick für mehr Informationen) genannt wird. So sind es eigentlich heute zwei Schafrassen, die gemeint sind, wenn von „Gotland“ die Rede ist. Für Weichheit und Feinheit wird in der Verarbeitung heute das Pelzschaf genutzt. Es hat die Hörner der alten „Gutefar“ verloren und ein bisschen Farbenspiel eingebüßt, dafür aber das einzigartige, äußerst vielfältige Grau der Gotlandschafe hervorgebracht. In keiner anderen Rasse gibt so viele züchterisch anerkannte eigene Kategorien für „Grau“. Zusammen mit dem Weiß der Moorschnucken und den ganz dunklen Tönen, die noch aus meiner kleinen Ursprungsherde hier und da genetisch auftauchen, haben wir eine reiche Palette von Schattierungen von weiß bis schwarz.

Es ist ein gutes Gefühl,  den Faden einer ökologischen und nachhaltigen Wollverarbeitung aufgenommen zu haben, nicht locker gelassen zu haben und langsam die Wollträume zu verwirklichen. Vor allem, weil es dabei um immaterielle Dinge geht, wie Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl. (für nähere Informationen klickt die links zum jeweiligen Thema…) Heimische Wolle wird heute immernoch verworfen, weil der globale Handel dazu geführt hat, dass Verarbeitungsstrukturen zerstört sind. Von daher war es für mich eine Herausforderung, heimische Wollproduktion und -verarbeitung wieder aufzubauen mit ein paar anderen Idealisten zusammen, die ebenso wie ich den Wert und den Traum in einer Produktion sehen, in der es nicht nur um den Gewinn geht, sondern um so viel mehr.  Es ist unterwegs durchaus nicht leicht, denn unsere heutige wirtschaftliche Denkweise zeigt sich darin, möglichst viel, möglichst günstig zu produzieren und dann möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Über die Jahre leidet darunter die Qualität der Produkte, die Vielfältigkeit der regionalen Variationen und das Wissen und Können alten Handwerks geht verloren. Und mit ihm auch die Verarbeiter, die ihre handwerklichen Dienste bereit stellen können. Und so müssen derzeit mühsam neue Verbindungen geknüpft werden, bis ein Verarbeitungsnetz entsteht, welches es wieder möglich macht, die Wolle einer geliebten Schafherde zu vielen schönen Dingen zu verarbeiten. Wir sind noch nicht am Ende des Weges und es wird noch einige Hürden geben, die überwunden werden wollen, aber die meisten, die von regionaler Wolle hören, finden die Idee gut und würden gerne solche individuellen Produkte erwerben, anstatt den heutigen nicht nachhaltig nachvollziehbaren Einheitsbrei aus Übersee. Jede Herde aus regional angepassten Landschafen hat ihre ganz eigene Gestalt, jedes Tier ist individuell schön und somit auch deren Wolle, die bei uns zu kostbaren Produkten verarbeitet wird.



Hier möchte ich Euch nun mit Freude präsentieren, was es gibt und wie es aussieht.

 

Webteppiche…

Unsere Teppiche werden handgewebt. Bevor die Wollfäden aber durch die Kettfäden des Webstuhls gezogen werden können, hat die Wolle einen langen Weg hinter sich. Direkt nach der Schur wird die Wolle sorgsam sortiert, luftig gelagert und für die Verarbeitung verpackt. Allein die Sortierung macht schon einen großen Teil der Qualität des fertigen Produktes aus. Schmutzteile, Vegetabilien und unbrauchbare Partien werden aussortiert. Die Chargen werden sorgfältig nach Wollfeinheit kategorisiert und nach Farbe zusammengestellt.

Für unsere Teppiche verwenden wir die Wolle der Mutterschafe, die über Winter gewachsen ist. Je nach Faserstärke auch mal die Sommerwolle, denn worauf es ankommt, ist die Robustheit des fertigen Teppichgarns. So ein Teppich soll ja viele Jahre halten und Freude machen. Also braucht es Fasern, die den alltäglichen Belastungen von kleinen und großen Füßen Stand halten können. 

Danach wird die Wolle in zwei Arbeitsschritten gewaschen und gekämmt. Der Kammzug (die saubere, fluffige, gekämmte Wolle) wird zu einem dicken Faden versponnen, der mit Seele gearbeitet ist. Das bedeutet, dass sich im Inneren des Teppichgarns eine Lunte aus Jute befindet, die dem Ganzen eine besondere Stabilität verleiht. Das fertige gesponnene Garn wird grob angefilzt, was ebenfalls der Robustheit und Stabilität des fertigen Produktes dient. Dann erst wird gewebt.

Es gibt immer nur ein paar Teppiche auf „Lager“. Bei Interesse müsst Ihr anfragen. Wenn Ihr einen ganz besonderen, eigenen Teppich wollt, ist das möglich. Kontaktiert mich und wir werden zusammen überlegen, wie er aussehen soll. Oder Du weißt schon ganz genau, wie er aussehen soll? Gerne!

Webmuster: es gibt grundlegend 3 mögliche Webmuster, die mit den Farben der Herde schön aussehen: einfarbig mit Einschüssen, Grundfarbe und zum Rand hin abgestuft oder ganz einfarbig. Das Ganze kann dann variiert werden, je nach Wunsch und nach Verfügbarkeit der Wollfarbe. Bei einem Wunschteppich können wir Größe und Webmuster beraten, individuell festlegen und dann gebe ich den Teppich in Auftrag. Hier ein paar Beispiele:

Teppichbestellungen haben eine längere Bearbeitungszeit. Aufgrund der vielen verschiedenen Arbeitsschritte von der Rohwolle zum Teppich dauert es seine Zeit. Bitte beachten!

Die Kuschelteppiche sind reinweiß. Bei ihnen wird hauptsächlich die Wolle der Muttertiere verwendet, die noch einen hohen Anteil Moorschnuckenwolle enthält. Dadurch, dass sie nicht so fest verwebt sind, muss die Wolle sehr strapazierfähig sein. So haben wir einen weicheren Teppich, der von der Wolle her genauso langlebig ist wie ein fester verwebter. Zu diesen Teppichen passt ein lockerer Abchluss, die Kettfäden sind verknüpft oder geknotet.

Die feinen weichen Teppiche eignen sich aufgrund ihrer lockeren Webart am besten für Räume, in denen sie nicht so stark beansprucht werden.

Alle Teppiche haben denselben Grundpreis von 145 €/qm und werden von mir für 10 € Versandkosten gerne sorgfältig verpackt und direkt zu Euch nach Hause geschickt. Weiche Teppiche haben produktionsbedingt eine Standardbreite von 80 cm, sind in der Länge frei wählbar. Für die fest gewebten Teppiche fragt nach, was gerade vorrätig ist, Bestellungen können in Länge und Breite Wunschgröße haben.

 


Sitzauflagen/Bankauflagen…

In der selben Weise wie die Teppiche gewebt sind, können auch Sitzauflagen oder Sitzbankauflagen hergestellt werden. Webmuster und Farben sind gleich. Die Auflagen sind gearbeitet wie die fest gewebten Teppiche und haben eine haltbare Webkante am Abschluss. Hervorragend geeignet für die alltägliche Beanspruchung.

Die Sitzauflagen haben jeweils Bänder aus farblich passender Wolle, um sie am Stuhl oder der Bank zu befestigen, damit sie nicht rutschen. Zu erwerben sind sie für 30 €/Stk. Für die Bank könnt Ihr eine Wunschlänge angeben, dann wird der Preis individuell berechnet. Sitzauflagen sind meist nicht vorrätig und müssen bestellt werden.

 


Schaffelle…

Unsere Schaffelle kommen auch ausschließlich aus meiner Herde, somit gibt es nur, was wir in Dankbarkeit gerade aus der Herde entnehmen …. und das ist wunderschön fluffiges Kuschelfell! Je nach Alter des Schafs und nach genetischem Potential sind die Felle unterschiedlich. Zuallermeist sind da Gotland-Mix-Felle, die teilweise schon sehr gotländisch ganz kleine Löckchen haben. Aber auch bei den Fellen, deren Wollhaare glatter sind, trägt der Gotland-Anteil dazu bei, dass sie sehr dick und flauschig sind. Gotlandschafe haben ein reiches Wollwachstum, was auch die Schaffelle besonders griffig macht. Immer mal gibt es auch noch Moorschnuckenfelle, die durch ihre robusten Haare besonders gut als outdoor-Felle zu verwenden sind.

Gegerbt werden die Felle mit der Weißgerbung oder Alaungerbung, einem der ältesten Gerbverfahren die es gibt, bei dem keine giftigen Metallsalze (Chrom) verwendet werden. Die Weißgerbung erfolgt mit mineralischen Salzen (Alaun, Kochsalz, Kalisalzen etc.) und ist somit in der Produktion umweltschonend und hat ein schönes, natürliches Produkt zur Folge.

Unsere Schaffelle sind somit regional und traditionell handwerklich gearbeitet. Regional angepasste Schafherde und regionale Verarbeitung – verantwortlich handeln für Mensch, Tier & Umwelt.

Da wir eine zufriedene, gesunde Herde in unserem Fokus haben, können und wollen wir nur anbieten, was diese Herde an Produkten hervorbringt. Jedes Fell ist somit einzigartig und natürlich nicht genormt. Abweichungen in der Länge von wenigen Zentimetern sind möglich. Glatte Haare – lockige Haare, Farbe, Zeichnungen, Fellform etc. lassen den individuellen Charakter erkennen.

 

Pflege der Felle

Aufgrund der Weißgerbung (s.o.) sind unsere Felle nicht waschbar, denn die Mineralsalze waschen sich aus. Regelmäßiges Aufschütteln und Lüften erhält das Fell aber lange schön. Je nach Beanspruchung lohnt es sich, das Fell gelegentlich einmal sanft zu bürsten. Felle sollten nicht über Nacht draußen gelassen werden und auf keinen Fall im Regen liegen gelassen werden. Das Leder zieht auch die ganz normale Nacht-Luftfeuchtigkeit an, die Wolle leitet den gesamten Tau an die Lederunterseite. Von daher wird es nass und wenn es lange nass war, wird es nach dem Trocknen hart – die Mineralsalze sind dann ausgewaschen.

Schaffelle sind die ältesten Begleiter des Menschen. Nomaden haben seit je her ihre Jurten und Zelte mit Schaffellen gemütlich und warm gemacht. Felle überstehen also auch ein aufregendes Nomadenleben. Somit sind auch unsere Schaffelle bei sachgemäßer Nutzung sehr langlebig und robust. Man sieht es dem Fell nach einigen Jahren zwar an, dass es älter ist, aber es büßt nichts von seinen postiven Eigenschaften ein. Im Gegenteil – ich finde immer, wenn man schon lange auf einem Fell sitzt, fühlt es sich irgendwie komisch an, falls dieses Fell mal nicht mehr auf dem Stuhl liegen sollte….

Preise und Versand

Wir beraten natürlich per Mail, welches Fell es denn sein soll. Manchmal weiß man ja noch nicht genau, was es sein soll oder man weiß nicht, welches Fell für die eigenen Bedürfnisse am besten geeignet ist. Ich mache dann Bilder von aktuell vorrätigen Fellen und sende das Fell/die Felle gegen 10 € Versandkosten direkt zu Dir nach Hause. Die Gotlandfelle kosten ca. 160 – 180 €/Stück, ausgefallene Felle mit Gotland, die durch eine besondere Größe, Musterung, etc. hervorstechen ca. 180 – 220 €. Moorschnucken liegen je nach Größe bei 120 – 140 €. Preise werden individuell je Fell festgelegt. Schaffelle sind vom Umtausch leider ausgeschlossen. Sie nehmen sehr schnell den Geruch ihrer Umgebung an, im Lager sind sie von daher in geschlossenen Großkisten verpackt. Auch wenn sie vorsichtig weggelegt werden, hängt der Duft der neuen Wohnung sehr schnell an ihnen. Das schließt dann leider aus, dass sie dann weiterverkauft werden können. Aber es macht auch klar, wie schnell das Fell Teil Eures Zuhauses sein wird. 

Momentan gibt es noch wenige Kuhfelle aus unserer früheren Salers-Herde. Sie sind groß und schwer, weswegen sie am allerbesten auf dem Boden Platz finden, wo sie einen ganz besonderen individuellen und originellen Teppich abgeben. Bei Interesse fragt gerne nach.

 


Webdecken und Plaids….

Eine Besonderheit sind unsere gewebten Wolldecken und Plaids. Denn für diese wird nur die weiche Lammwolle verwendet. Hier sind also die edelsten Teile unserer Schäferei. Aus verschiedenen Gründen. Jedes Tier bringt nur einmal im Leben eine solch weiche Wolle hervor. Und das ist als Lamm. Da Gotlandschafe von Anfang an ein starkes Wollwachstum haben, werden bei uns die Lämmer das erste Mal zur großen Sommerschur im August geschoren, da sind die Lämmer bereits 5 oder 6 Monate alt, groß genug für die Schur. Die Muttertiere und Jährlinge haben da bereits ihre erste Jahresschur im Mai hinter sich. Im August wird die Sommerwolle der erwachsenen Tiere und die Lämmerwolle geschoren.

Den Lämmern tut es gut, geschoren zu werden, denn wenn ihre Wolle bis in den nächsten Mai hinein wachsen würde, wäre das Vlies bis dahin komplett verfilzt, was sehr unangenehm für das Tier wäre. Nach der Sommerschur kann man oft beobachten, dass die Lämmer beschwingt über die Wiese hüpfen und ordentlich fressen. Logisch eigentlich, denn wer will schon im Hochsommer in einem Wollpulli herumlaufen, der 5 Monate gewachsen ist?

Zusätzlich ist die Wolle von Gotlandschafen, insbesondere von Lämmern, innerhalb der alten Landschafrassen etwas Besonderes. Landschafe haben meist immer eine etwas gröbere Wolle. Das macht Sinn für das Schaf, denn da sie meist ganzjährig draußen leben, muss ihnen ihr Wollkleid Schutz geben, es darf nicht so leicht durchnässen und die Fasern müssen stark und strapazierfähig sein. Die Feinheit, die beim fertigen Produkt in der Hand spürbar ist, wird in Mikron angebegeben. Landschafrassen liegen meist bei 30 bis 40 Mikron. Das wäre in etwa die Wolle der Schnucken. Bei erwachsenen Gotlandschafen liegen wir schon bei 27 – 34 Mikron (je nach Schurzeitpunkt), Lämmer hingegen haben Wolle, die zwischen 18 bis 21 Mikron liegt, das ist in etwa eine ähnliche Mikronzahl wie bei den bekannten Merinoschafen. Durch jahrzehntelange Zuchtarbeit hat der Mensch also auch bei den robusten Landschafrassen feinste weiche Wolle hervorgebracht, was genetisch fest in dieser Schafrasse verankert ist.

Somit ist Gotland-Lammwolle etwas ganz Besonderes. Sie ergibt ein sehr stabiles Garn für haltbare Stoffe und ist gleichzeitig durch ihre Feinheit und den Glanz besonders geschmeidig im Garn, leicht und weich für feines Tuch mit dezentem Glanz. Zusammen mit dem natürlichen Grau in unterschiedlichsten Schattierungen werden daraus Stoffe, die sehr edel anmuten. Im Griff fühlt es sich fast an wie Mohair oder ähnliche, vergleichbare Fasern, das fertige Textil fällt fließend und sanft, eine gewebte Decke aus Gotlandlammwolle umschmeichelt den Körper und hüllt ihn mit wohliger Wärme ein. 

Ein kleiner Fun Fact nebenbei: Gotlandlammwolle ist derartig besonders, dass Wolle aus einer ganz bestimmten Gotlandlinie (Fachbegriff: eine besondere Herde, die speziell zu diesem Zweck gezüchtet wird und damit ein besonderes Merkmal genetisch fest verankert hat), deren Wolle Spitzenwerte in der Weichheit erzielt, genutzt wurde, um die Umhänge der Elfen in der Filmtrilogie „Herr der Ringe“ herzustellen. Die Leichtigkeit der Fasern und der fließende Fall des fertigen Stoffes wurde genutzt, um mit feinstem Garn die grauen Umhänge zu fertigen, die den anmutigen Elfen würdig sind.

 

gewebte Wolldecken der WeidenHofWolle

Wir stellen zwar keine Elfenumhänge her, aber mit unseren gewebten Wolldecken kann man wunderbar eingekuschelt den ein oder anderen Filmmarathon genießen. Oder eingekuschelt lesen. Oder auf der Terrasse den kühler werdenden Abend genießen. Oder im Winter zusätzliche Wärme fürs Bett zaubern. Oder oder oder….

 

  • Größe: Unsere Wolldecken haben eine Größe von 1,50 m x 2,00 m.

 

  • Farbe: Da wir noch das Weiß der Moorschnucken auch in der Lammwolle haben, gibt es eine breite Variation von Farbigkeit im natürlichen Spektrum. Von Weiß über Grau bis Dunkelbraun ist einiges möglich. Zukünftig wird auch Indigoblau mit dem schönen Gotlandgrau kombinierbar sein. Da wir aber mit natürlichen Materialien arbeiten wollen, ist Indigoblau noch nicht fester Bestandteil der Farbauswahl. Fragt bei Interesse bitte nach.

 

  • Muster: Die Webmuster sind ähnlich wie bei den Teppichen möglich: einfarbig – einfarbig mit farblichen Einschüssen – Grundfarbe mit farblichen Abstufungen

Unsere Decken und Plaids aus der kostbaren Lammwolle haben einen Grundpreis von 93 €/qm. Eine große Wolldecke könnt Ihr also für 279 € bestellen und ich schicke sie Euch auch gerne für 10 € Versandkosten direkt zu Euch nach Hause.      

Gewebte Plaids der WeidenHofWolle

Plaids sind Wolldecken, nur in klein. Wenn man die Vorteile einer Wolldecke nutzen möchte, aber nicht unbedingt eine große Decke haben möchte, ist ein Plaid ideal. Sie eignen sich als Decke, die man nur über die Beine legen möchte, wenn man an einem kühleren Tag draußen sitzen möchte. Sie können auch wunderbar als kuscheliger Umhang auf einen Sonntagspaziergang mitgenommen werden, oder den Rücken wärmen, wenn man am Lagerfeuer sitzt. Auch zuhause kann so ein Plaid mal schnell umgeschlungen werden, wenn die kühleren Tage kommen, aber noch nicht unbedingt geheizt werden muss. Durch seine handliche Größe stört es nicht bei Alltagstätigkeiten und zaubert sofort das Frösteln weg. Für den Mittagsschlaf von Kindern ist es eine ideale Decke, die man mal schnell bereit haben kann, wenn es nur um ein kleines Erholungspäuschen geht. Plaids sind sozusagen der „Allrounder“ der Wolldecke. Zwar etwas kleiner, dafür sehr vielseitig einsetzbar. 

  • Größe: unsere gewebten Plaids  haben eine Größe von 1,50 m x 1,00 m.

 

  • Farbe und Muster:  gleich wie bei den Wolldecken: von weiß über grau bis ganz dunkel. Einfarbig, einfarbig mit farblichen Einschüssen oder Grundfarbe mit farblichen Abstufungen. 

Unsere Plaids haben denselben Grundpreis von 93 €/ qm, wie die Wolldecken, was pro Plaid bedeutet: 139,50 €. Plus 10 € Versand kommen sie direkt zu Euch nach Hause. 

 


Aufwendige Produktion

Es gibt viele Gründe, weshalb unsere Wolldecken aufwendig sind: es wird nur die Lammwolle verwendet, die allerdings auch nur einmal im Jahr geschoren wird – es ist sehr arbeits- und zeitintensiv, die Verarbeitung der Decken wieder zu beleben (siehe ganz oben im Text) – und die Verarbeitung bis zur fertigen Decke dauert ihre Zeit. Bis wir unsere WeidenHofWoll-Decke entwickelt haben und die entsprechende Lammwolle durch Schafzucht erzeugen konnten, hat es nun mehr oder weniger 4 Jahre gedauert. Aber nun wissen wir, wie die WeidenHofWolldecke aussehen soll und die Produktion gerät ins Laufen. Aufgrund dessen können wir natürlich keinen großen Lagerbestand vorweisen. Wir sind ja kein Großhandel, sondern eine Schäferei! Hinweis: Ab 2022 wird es mehr Decken und Plaids geben, weil wir dann langsam in die Routine kommen und in Kreisläufen die Ernte der Wollschuren verarbeitet werden kann: während die Wollernte des einen Jahres verarbeitet wird, wächst neue Wolle auf neuen Lämmern nach, wird geschoren, geht zur Verarbeitung, usw….

  

 


Pflege der Wolldecken und Plaids

Es handelt sich hier um Wollprodukte mit ihren ganz typischen Eigenschaften der Wolle: wärmend, feuchtigkeitsregulierend und schmutzabweisend im Alltagsgebrauch bei umsichtiger Nutzung. Ihr könnt Plaids und Wolldecken lange nutzen, ohne dass sie gewaschen werden müssen. Allerdings gilt das natürlich nur für sachgemäße Behandlung des Produkts. Wolle hat zwar viele Vorteile gegenüber künstlicher Faser und ist wärmender als Baumwolle, verträgt aber auch keine strapaziöse Belastung. Bei Schmuddelwetter im Regen wird sie natürlich auch komplett nass, auf matschigen Boden geworfen, wird sie dreckig. Färbende Flüssigkeiten hinterlassen natürlich auch ihre Spuren auf der Wolle, wie auf jedem anderen Material. Rotwein, Tee und Speisen haben auf der Wolldecke nichts zu suchen.

Wäsche und Trocknung

Sollte dennoch mal ein Mißgeschick passieren, was durchaus vorkommt, könnt Ihr die Wolldecken und Plaids selbstverständlich waschen. Am besten lässt man Färbendes gar nicht erst einziehen. Handwäsche ist das Allerbeste für Wollprodukte. Am sinnvollsten mit einem sanften Wollwaschmittel, Waschnüssen oder wenn dergleichen nicht zur Hand ist, auch gerne mit Haarschampoo. Verunreinigungen mit viel Wasser vorspülen, dann sanft bei der Wäsche kneten, bis der Schmutz entfernt ist, nicht zu stark reiben, denn das verfilzt die Wollfasern. Bei der Handwäsche darauf achten, dass die Wassertemperatur gleichmäßig ist, am besten lauwarm, sodass es schön angenhem an den Händen ist. Heftige Temperaturwechsel des Wassers von heiß zu kalt lassen die Fasern ebenfalls verfilzen – sie ziehen sich zusammen und die Wolle schrumpft. Nach der Wäsche mit Reinigungsmitteln bitte lange und gut durchspülen, bis das Spülwasser wieder klar ist und keine Seifenreste mehr aus der Wolle gespült werden. Vorsichtig auswringen und am besten an einem sonnigen, luftigen Ort liegend trocknen. Wird klatschnasse Wolle direkt aufgehängt, kann es vorkommen, dass das fertige Textil sich in der Form verzieht, was nach dem Trocknen nicht mehr korrigierbar ist. Allerdings kann man gerne, wenn der Stoff schon einigermaßen vorgetrocknet und nur noch klamm ist, dann die Decke zur besseren Durchlüftung und endgültigen Trocknung aufhängen.
Wenn Ihr keine Handwäsche mögt, könnt ihr auch die Waschmaschine nutzen, dann aber unbedingt ausschießlich(!!!) das Wollprogramm von guten Maschinen, die Wolle sanft waschen. Kein Trockner !!! Auch maschinengewaschene Wolle muss an der Luft getrocknet werden.
Bei unsachgemäßer Nutzung der Wolle kann ich leider keine Garantie geben, dass Eure Wolldecke lange schön und fluffig bleibt. Es liegt in der Natur der Wollfaser, dass sie so gewaschen und getrocknet werden muss.
Sollten Wolldecken und Plaids häufiger gewaschen werden müssen, empfiehlt es sich, hin und wieder auch mal ein rückfettendes Produkt zu nutzen. Dafür eignet sich eine sogenannte „Wollkur“, die von diversen Anbietern – auch ökologisch – erhältlich ist. Diese Wollkuren enthalten Lanolin, welches der Wolle wieder ihre Weichheit und schmutzabweisende Eigenschaft zurückgibt. Da durch häufiges Waschen das natürliche, restliche in der Wollfaser enthaltene Lanolin durch die Seifeninhaltstoffe entzogen wird, kann es sein, dass die Decken und Plaids sich nach ein paar Wäschen nicht mehr so sanft anfühlen. Wollkuren beheben das Problem und machen die Wolldecken wieder wunderbar fluffig. Bitte unbedingt Herstellerangaben beachten bei der Wollkur.

 

Bereit für Eure Wünsche!

                                                             

 

 



Kontakt

Wenn Euer Interesse geweckt wurde, könnt Ihr mich gerne unter schaf@weidenhof.de kontaktieren.

Bitte beachtet dabei: Ihr kontaktiert mich und meine Mähdels. Wir sind kein Großhandel, kein Fellhändler, kein Wollladen. Wir sind: eine Schäferin und ihre geliebte Schafherde.

Von der Schäferei und allen anfallenden Arbeiten bei den Schafen und auf der Weide – über das Verpacken und Verschicken der Wolle – sowie die Organisation der Herstellung der Wollprodukte – bis dahin, dass Felle, Decken, Plaids oder Teppiche zu Euch nach Hause kommen, mache ich alles selbst, ohne Bürokräfte oder fest angestellte Mitarbeiter für bestimmte Bereiche. Außer den Mitarbeitern unseres Hofes, die mir bei größeren Aktionen unter die Arme greifen und meinen idealistischen Freunden, die meine Begeisterung für Wolle teilen, liegen Schaf und Wolle fest in meiner Obhut.

Somit gibt es immer mal Zeiten, zu denen ich viel draußen unterwegs bin. Das hängt ganz von der Jahreszeit ab und welchen Rhythmus sie uns vorgibt. Wenn der Winter Einzug hält, müssen auch meine Mähdels in ihr Winterquartier Einzug halten, dafür gibt es viel zu tun. Im Februar/März sind meine Mähdels in der Ablammperiode. Das bedeutet, dass ich von Ende Januar bis ca. Anfang April eventuell schlechter erreichbar bin. Lammzeit ist die intensivste und schönste Zeit im Jahr. Sehr arbeitsreich, aber auch unglaublich nah an meinen Mähdels. Die gebärenden Mutterschafe und die neugeborenen Lämmer bedürfen meiner besonderen Aufmerksamkeit – wir Schäfer haben zu der Zeit reichlich zu tun, alle Geburten zu überwachen, hier und da Geburtshilfe zu leisten und sorgsam die kleinen Lämmer ins Leben zu begleiten.  Die Gesundheit und das Wohlergehen meiner großen und kleinen Schafe haben bei mir immer Vorrang. Von daher bitte ich um Euer Verständnis, wenn ich mich zu bestimmten Zeiten nicht sofort zurückmelde.

Ein Tipp: habt ein wenig Geduld und bleibt dran! Schickt notfalls gerne nochmal eine Erinnerung. Aber ich vergesse keine Mail, das kann ich versichern. Ich melde mich, sobald ich kann.

 



Wir freuen uns, wenn Ihr Euch oder auch Eure Lieben mit warmen Fellen, Webdecken oder einem Teppich aus einer nachhaltig geführten Schafherde mit der Wärme und Schönheit dieser Wolle und Felle beschenken wollt. Die Mähdels und ich haben ein wenig Hirtenmenschenwärme abzugeben. Aus einer Herde, die mit Leidenschaft und Respekt behütet wird.



 

Danke…

Mein besonderer Dank gilt dem Heimatmuseum Meyerhof in Scheeßel. Dort durfte ich diese wunderbaren Bilder aufnehmen, die zum Teil nun hier im Artikel zu sehen sind. Im alten Weberhaus und im Häuslingshaus gab es natürlich herrliche Ecken, die meine Phantasie anregten und meine Wollprodukte passten perfekt in das Ambiente. Die Zeichnungen von den Schafen, die auf meinen Fotos zu sehen sind, stammen von Audrey Reilly. Audrey hat die wunderbare Gabe, Momente im Leben von Schafen einzufangen, wie ich sie oft auf der Weide erlebe. Ich war sehr berührt von den Bildern. Danke für die freundliche Unterstützung!

Dankeschön an den Meyerhof!

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2 Kommentare

  1. Kyra Marx-Seidel 21. Dezember 2021

    Liebe Anke,
    Ich habe Interesse an einem Lammwollplaid möglichst dunkel.Über eine Rückmeldung freue ich mich!
    Frohe Weihnachten
    Kyra
    Bezüglich Zahlungsmodalitäten habt ihr ja Einzugsermächtigung!

    • Schaeferin 21. Dezember 2021 — Autor der Seiten

      hej kyra, ich hab dir ne mail geschrieben! schau mal rein. liebe grüße anke

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